Man sagt, dass man seinem Welpen bis zur 16. Woche möglichst alles zeigt, was für sein eigenes Leben eine Rolle spielt. Wir nehmen das sehr ernst, denn wer möchte schon später einen Hund haben, der in für uns völlig normalen Alltagssituationen plötzlich Angst hat.
Dafür haben wir Sherlock ja bereits in den vergangenen Tagen an den Bahnhof mitgenommen und Züge an uns vorbeifahren lassen. In den letzten Tagen haben wir ihn an das Fahrrad gewöhnt. Natürlich nicht fahrend und nebenher rennend, sondern erst einmal nur im Gehen. Das hat er vorbildlich hingenommen. Und vergangenen Samstag waren wir in der Stadt. Er ist tapfer an all den fremden Menschen und Hunden und Fahrrädern vorbeigegangen und hat sich von uns leiten lassen. Das Ziel war eines unserer Lieblingsrestaurants, auf dessen Terrasse in der Fußgängerzone wir uns mit ihm niedergelassen haben. Er ist vorbildlich auf seiner Decke geblieben! Nicht einmal der Kellner hat ihn sonderlich interessiert. Mehr als ein Kopfheben war für ihn nicht drin! Das macht uns Hoffnung, dass wir zukünftig mit ihm bequem unter Leute und gemütlich Essen gehen können. 😊 Nicht erschrecken, dass die Caféfotos so „runtergekommen“ aussehen, es war die Außenterrasse und der Kleine hat es natürlich möglichst ruhig bekommen, also zwischen mir und der Wand.
Die letzten beiden Welpenstunden waren wieder sehr aufschlussreich für uns. In der vorletzten Woche hatte er die Möglichkeit, aus allen anwesenden Hunden (einem 9 wöchigen Dackel, einem ebenso jungen Schäferhund, einer 5 monatigen Terrierdame oder einer französischen Bulldogge, die schon mehrere Monate alt war, das genaue Alter ist mir aber entfallen) jemanden zum Spielen aufzufordern. Der Terrier hatte zuvor schon eine Runde gedreht und hatte kein Interesse an Sherlock, da er für sie zu viel Energie hatte. Also wählte er sich natürlich jemanden mit ähnlichem Energielevel: Die Bulldogge! Ein richtiges Spiel kam aber dann leider noch nicht zu Stande mangels Interesses der Bulldogge.
Dafür haben wir wenige Tage darauf eine Bekannte zufällig wiedergetroffen, die in der Zwischenzeit Besitzerin einer 2-jährigen französischen Bulldogge geworden ist. Mit der haben wir uns zu einem Hundespielnachmittag verabredet. Und siehe da, Bulldoggen gehören für Sherlock wohl eindeutig zum Freundbild. Die beiden haben herrlich über die Wiese getobt. Auffällig war jedoch, dass Sherlock das Tempo nicht ansatzweise mithalten konnte, trotz der längeren Beine. Pass auf Luna, Sherlock wächst noch, irgendwann kriegt er dich! 😉
In der letzten Welpenstunde hat sich Sherlock dann den Schäferhund ausgesucht. Er ist zwar einige Wochen jünger als Sherlock, aber nicht kleiner. Und dieses Mal taute der kleine Schäferhund auch ein wenig auf und ließ sich auf ein schönes Laufspiel mit Sherlock ein! Sowohl für die Besitzer des Schäferhundes, als auch für die Trainerin und uns war das ein sehr schöner Anblick, die beiden kleinen Rüden zusammen spielen zu sehen. Das wird nächste Woche bestimmt fortgesetzt (wegen technischer Probleme mit der Kamera gibt es davon leider keine Fotos).
Heute haben wir Sherlock dann endlich meine heißgeliebte Küste gezeigt! Der erste Ausflug zu dritt ans Meer! Wir sind auf die Insel Poel an den Hundestrand von Schwarzer Busch gefahren. Ein wenig schade ist es, dass „in der Saison“ selbst am Hundestrand Leinenpflicht herrscht. Aber mit der Schleppleine hat er sich trotzdem austoben können. Und er ist sogar tapfer und unerschrocken mit ins warme, flache Salzwasser mit mir gestiegen und gehüpft. Leider ist die Ostsee dort so flach, dass wir selbst etliche Meter von der Küste entfernt immer noch nicht tief genug im Wasser waren, damit der Hund mal ein wenig schwimmen muss! Aber da er schon recht angestrengt war, bin ich mit ihm umgekehrt, ehe es tief genug wurde. Danach gab es noch reichlich Toben im Sand mit uns und mit einem anderen verträglichen Hund, der dort am Strand anwesend war. Gefolgt von einem wohlverdienten Stück gekühlte Salatgurke um den ganzen Sand aus dem Mund zu spülen. Ich wette, in den nächsten Tag knirschen seine Würstchen…