Glück und Pech, so nah beieinander – 1. Deckung

Es hat alles so gut angefangen. Doch, Spoiler, diese Geschichte hat kein befriedigendes Ende. Die Natur ist unvorhersehbar. Doch der Reihe nach.

Es begann bereits im Februar. Da fragte Annemarie Schulte-Bunert von der Zuchtstätte vom Hervester Hof unseren Sherlock für ihre Hündin Foxie für eine Deckung in diesem Jahr an. Gesundheitlich und genetisch passten die beiden super zusammen und auch die beschriebenen Charaktere schienen sich in ihren Eigenschaften gut zu ergänzen.
Vermutlich würde Foxie im Mai läufig werden.
Am 25. Mai dann die erste mit Spannung erwartete SMS: Foxie ist läufig! Annemarie würde mit einer Freundin und Foxie am 6.6. zu uns nach Brandenburg kommen – „mal eben“ 460 km von Nordrhein-Westfalen, bei hochsommerlichen Temperaturen.

Es war schwül, es war warm, wir waren aufgeregt. Besonders als Annemarie vorgefahren kam. Ich gab ihr zunächst einmal ein Stück Salatgurke in die Hand. Nicht zur Erfrischung, sondern damit sie sich bei Sherlock einschleimen konnte. Und bei ihm geht Liebe definitiv durch den Magen. Zum Glück schien er ihr auch in der Realität genauso gut gefallen zu haben, wie durch die Informationen im Internet. Denn sie führte Foxie in den Garten, damit sie sich an die neue Umgebung gewöhnen konnte und die Chance hatte sich zu erleichtern.
Sherlock stand im Vorgarten und hatte direkt ihren Geruch in der Nase. Von da an war es im Grunde ein Selbstläufer, obwohl es Sherlocks erste Deckung war.
Annemarie als erfahrene Züchterin hatte den absolut richtigen Zeitpunkt für die Deckung ausgewählt. Foxie und Sherlock spielten ein paar Runden im Garten. Sie ließ ihn überall schnuppern und lecken. Er legte zunächst nur die Pfoten auf sie, ritt ein paar Mal „zur Übung“ auf um direkt wieder runter zu hüpfen. Sie legte die Rute zur Seite und zeigte kein Interesse daran ihn wegzubeißen oder ähnliches.
Foxie suchte dann die Nähe von Annemarie und ließ sich kraulen. Das war der Moment des Stillstehenbleibens, den Sherlock brauchte um richtig aufzusteigen. Die erste Deckung erfolgte.

Nach diesem Einsatz brachten wir Sherlock erst einmal ins Haus. Foxie durfte bei uns auf der Terrasse bleiben, während wir Menschen uns ein Abendessen gönnten.
Am nächsten Tag kamen alle drei noch einmal wieder und es gelang eine zweite Deckung. Für die Menschen gab es zur Belohnung Kuchen.

Am dritten Tag waren dann die Kräfte bei den Hunden verausgabt. Es war immer noch schwül und heiß und die beiden Hunde erfreuten sich mehr an den herumliegenden Stöckchen, als an ihrer gegenseitigen Gesellschaft. Mehr als ein müdes Pfote-auf-den-Rücken-legen brachte Sherlock nicht mehr zu Stande.

Aber wir waren optimistisch, dass die Deckung und eine Nachdeckung ausreichend sein würden. Nun hieß es schon wieder warten.
Knappe vier Wochen später dann – die Erlösung! Im Ultraschall konnten 6 Fruchthüllen gezählt werden! Der Besuch war erfolgreich und alle warteten nun auf eine glückliche Geburt.

Doch dann schlug die Natur zu. Unbemerkt und doch erbarmungslos. Die Zeit verging und als die Geburt hätte nah sein sollen, war bei Foxie kaum Bauch zu erkennen. Annemarie ging also zum Röntgen. Und dort, am 4. August, wurde leider bestätigt, dass Foxie wieder leer war. Alle bestehenden Fruchtanlagen wurden resorbiert. Eine wirkliche Erklärung konnte keiner finden. Was bleibt, sind Enttäuschung und Trauer. Insbesondere, weil es für Annemarie der letzte Wurf mit Foxie sein sollte. Ihre Tochter wollte aus genau diesem Wurf eine Hündin zu sich nehmen um damit die Zuchtstätte der Mutter weiterzuführen.

Und Sherlock? Der wartet noch immer auf die zweite Chance. Daher für ihn nochmal ein Dating-Aufruf: Deckwilliger junger Rüde sucht nächste kompatible Partnerin um die nächste Generation gesunder Kooikerhondje in die Welt setzen zu können. Bei Interesse meldet euch bitte via deckanfragen@schmids-hondje.de 😊 Wir freuen uns auf eure Nachricht!

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